Die OSP-Therapie kommt bei zahlreichen Indikationen erfolgreich zum Einsatz, beispielsweise Kiefergelenksproblemen, Schnarchen und Schlafapnoe, Lähmungserscheinungen, fehlendem Mundschluss oder Zungenfehlfunktionen. Die verwendeten OSP zeichnen sich in der Praxis durch eine hohe Anwenderakzeptanz aus. Die gewünschten orofaziellen Reaktionen stellen sich überzeugend ein.

Orale-Stimulationsplatten-Therapie
nach Dr. Berndsen/Berndsen

therapie-osp-04-wIn Anlehnung an das Gaumenplattenkonzeptes nach Dr. Castillo Morales erforschten und entwickelten Dr. Klaus Berndsen und Sabine Berndsen seit 1989 am ISST die OSP-Therapie. Dazu wurden mehr als 3000 OSP mit unterschiedlichen Stimuli und Materialien für Patienten hergestellt und die Reiz-Reaktionen-Einflüsse gemessen. Letztlich entstanden OSP mit 16 markanten individuellen Reizkörpern, die in ein weiches Plattensystem (Zungenlogen) integriert sind. Sie bewirken intraorale Stimulationen, wie Aktivierung von Zunge, Lippen, Velum und nehmen Einfluss auf komplexe Funktionsabläufe: Schlucken, Atmen, Kauen, neurologische Musterbildung, Ventilation des Mittelohres, Optimierung propriozeptiver Leistungen u.a..  OSP unterstützen Anbahnung,  Korrektur und Automatisierung von Grundspannungen, Grundhaltungen und Funktionsmuster.

Auswahl typischer OSP

Auswahl typischer OSP

Reizkörpervarianten, unterschiedliche Materialhärte und Materialstärke sind für den erfolgreichen Therapieverlauf entscheidend! Wissenschaftliche Untersuchungen belegten den Erfolg dieses OSP Konzepts und wiesen erhebliche Vorteile gegenüber anderen Gaumenplattentherapien nach.

Die notwendigen Qualitätsstandards der neuartigen neurophysiologischen OSP-Therapie wurden in enger Zusammenarbeit mit Universitäten, Zahnärzten, Kieferorthopäden, Oralchirurgen, Logopäden, Zahntechnikern und Kliniken festgelegt. OSP-Hersteller, speziell Labore, werden aus- und weitergebildet und benötigen eine Zertifizierung für die OSP-Herstellung nach Berndsen/Berndsen. Die Herstellungsplanung und Endkontrolle werden von Spezialisten der Dr. Berndsen GmbH durchgeführt.

Indikation für OSP

  • gestörtes Ess-/Trinkverhalten
  • Umstellung von Sondenernährung auf physiologische Ernährung
  • Umstellen von Mund- auf Nasenatmung
  • Spezielle Behinderungen und Syndrome, z.B. Down-Syndrom
  • Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten
  • fehlender Mundschluss
  • starker Speichelfluss (Hypersalivation)
  • Gesichtslähmungen, z.B. nach Schlaganfall
  • Neurologische Störungen
  • Makroglossie
  • Zungenfehlfunktionen
  • nach Zungenoperationen und bei Zungenlähmungen
  • Anbahnung korrekter Schluckmuster
  • präventive Kieferorthopädie
  • Kiefergelenksprobleme
  • Schmerzen im Gesicht, in der Schulter- und Nackenregion
  • Schnarchen und Schlafapnoe

Forschungsergebnisse

Vergleichende klinisch wissenschaftliche Studien zur OSP nach Berndsen/Berndsen kommen zu folgendem Resümee:

„Nach Anwendung der Therapie mit OSP (nach Berndsen/Berndsen)  zeigte sich im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten eine deutlich höhere Anwendungsakzeptanz und die gewünschten orofazialen Reaktionen stellten sich überzeugend ein. Nach diesen Erfahrungen kann davon ausgegangen werden, dass die Anwendung der OSP im Einzelfall nicht nur als angenehmer empfunden wird als andere Stimulationsplattenanwendungen und damit die Compliance gesteigert werden kann, sondern dass sich auch eine Aktivierung der gewünschten Formen und Funktionen einstellt. Die angebotenen verschiedenen OSP-Systeme nach Berndsen/Berndsen berücksichtigen die individuell notwendige Stimulationsintensität und -richtung.“

UNI-Hamburg, Kieferorthopädie.

Merkmale der OSP

Individuelle Orale-Stimulations-Platten werden aus weichem Material hergestellt, das für die Medizintechnik entwickelt und zugelassen ist. Es verursacht keine Druckstellen und keine ungewollten Irritationen im Mund. OSP trägt im Mundraum  sehr gering auf (sehr dünne Materialbeschaffenheit) und beeinträchtigen die deshalb die gewohnten Raumverhältnisse im Mund nur unwesentlich.

Anwendung von OSP

OSP werden täglich drei Mal (nicht beim Essen) für etwa 30 bis 60 Minuten im Oberkiefer eingesetzt. In einigen Fällen werden sie auch nachts getragen. Die OSP haftet am Gaumen. Die Adhäsion der OSP am Gaumen kann ggf. durch mentholfreie Haftcremes unterstützt werden.

Anwendungsbeispiel bei Down-Syndrom

OSP-Anwendung bei Down-Syndrom - Ausgangssituation

1. Ausgangssituation

OSP-Anwendung bei Down-Syndrom - Einsetzen der OSP

2. Einsetzen der OSP

OSP-Anwendung bei Down-Syndrom - Spontane Reaktion auf OSP

3. Spontane Reaktion auf OSP

 

Literatur:

Korbmacher H., Berndsen, K., Berndsen S., Kahl-Nieke, B.: Vorstellung eines modifizierten Stimulationsplattensystems bei Kindern mit Down Syndrom. In: Forum Logopädie, Zeitschrift des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie, Heft 3, Mai 2003, S. 14-16


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