Kontext
Bruxismus ist eine pathologische Parafunktion. Konventionelle Behandlungen berücksichtigen hauptsächlich die Anwendung von Aufbissschienen und psychologisches Verhaltenstraining. Beide Methoden erreichen selten befriedigende therapeutische Ergebnisse. Eine neue Methode für die Behandlung von CMD ist die FACEFORMER Therapy® (FFT). Auf der Basis des Cranio-Cervicalen-Myofunktions-Models (CCMF) nach Berndsen/Berndsen sollen pathologische Dysharmonien der orofazialen Region durch die Aktivierung von Muskelkettenfunktionen aufgehoben werden und durch neue habitualisierte neurophysiologische Muster ersetzt werden.
Zielsetzung
In einer Pilotstudie wurde überprüft, ob die positiven Ergebnisse der FFT, die in den Behandlungen für die cranio-mandibulären und die cervicalen Dysfunktionen erzielt wurden, auch für Patienten mit Bruxismus gültig sind.
Probanden und Methode
Inspiriert durch die weitreichende positive Erfahrung mit der FaceFormer Therapie bei CMD wurde eine Pilotstudie für die Behandlung von Patienten mit Bruxismus entwickelt. Wissenschaftliche Initiatoren waren das ISST – Zentrum für Rehabilitation und die Abteilung der Kieferorthopädie der Universität Frankfurt. Die teilnehmenden Patienten beurteilten ihre Schmerzen und den nächtlichen Bruxismus ebenso wie die Veränderungen anhand der „Multi-Lickert-Scale“ (1 bis 5). Zusätzlich wurde eine persönliche Einschätzung der Lebenspartner, welche die Frequenz und Intensität des nächtlichen Bruxismus , basierend auf der“ Lickert-Skala, bewerteten (Proxirating), einbezogen.Die Studie schloss zwölf Patienten (5 Frauen, 7 Männer, Durchschnittsalter 44.3 Jahre) mit starkem Bruxismus ein. Alle Patienten wurden acht Wochen mit der FaceFormer Therapie behandelt. Die Patienten klagten über Schmerzen, die in erster Linie auf TMJ und der zugehörigen Kaumuskulatur beruhten, sowie in den cervicalen Muskeln auftraten. Drei Patienten litten darüber hinaus häufig unter starkem Spannungskopfschmerz. Bei allen Patienten wurde ein TMJ Geräusch (Kiefergelenksgeräusch) diagnostiziert.